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risc:menu-jota-joti [2019/08/04 14:36] Pepe HB9EVT [Altersgerechte Unterstützung am Funk] |
risc:menu-jota-joti [2019/08/04 14:54] Pepe HB9EVT [Das besondere Extra] |
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==== Verantwortungsbereiche am JOTA-JOTI-Anlass ==== | ==== Verantwortungsbereiche am JOTA-JOTI-Anlass ==== | ||
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An einem JOTA-JOTI-Anlass gibt es drei Verantwortungsbereiche: | An einem JOTA-JOTI-Anlass gibt es drei Verantwortungsbereiche: | ||
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- | ==== Altersgerechte | + | ==== Aktivitäten |
- | **Einführung aufs Wesentliche beschränken** | + | === Altersgerechte Aktivitäten === |
+ | **Einführung aufs Wesentliche beschränken** \\ | ||
Um Kinder und Jugendliche zu begeistern, muss der Funk erlebbar sein. Beschränke die thematische Einführung aufs Notwendige und mache dann mit den Kinder und Jugendlichen erste Funkverbindungen. | Um Kinder und Jugendliche zu begeistern, muss der Funk erlebbar sein. Beschränke die thematische Einführung aufs Notwendige und mache dann mit den Kinder und Jugendlichen erste Funkverbindungen. | ||
- | **Aufs geduldige Warten muss ein Erfolg folgen** | + | **Aufs geduldige Warten muss ein Erfolg folgen** |
Der Funkamateur ist sich gewohnt, sich in Geduld zu üben und minutenlang selbst CQ zu rufen, das Band von einem Ende zum anderen Ende nach Funkpartner abzusuchen oder zu versuchen, ein Pile-up zu knacken. Für Kinder wirkt dies wenig spannend. Deshalb muss sich nach allerspätestens drei Minuten ein kleiner Erfolg einstellen, um die Neugier und das Interesse aufrecht zu erhalten. Ist der Funkbetrieb auf Kurzwelle nicht bereits am Laufen, so empfiehlt es sich, erst mit einem sicheren Wert zu beginnen, z.B. mit einem QSO über ein Relais oder über DMR, um den Kindern ein erstes Erfolgserlebnis zu geben, d.h. eine gemachte Funkverbindung. Darauf aufbauend kann man sich dann der Kurzwelle zuwenden bzw. ein zweiter Funkamateur hat zwischenzeitlich die Vorarbeit geleistet und einen Gesprächspartner auf Kurzwelle gesucht. | Der Funkamateur ist sich gewohnt, sich in Geduld zu üben und minutenlang selbst CQ zu rufen, das Band von einem Ende zum anderen Ende nach Funkpartner abzusuchen oder zu versuchen, ein Pile-up zu knacken. Für Kinder wirkt dies wenig spannend. Deshalb muss sich nach allerspätestens drei Minuten ein kleiner Erfolg einstellen, um die Neugier und das Interesse aufrecht zu erhalten. Ist der Funkbetrieb auf Kurzwelle nicht bereits am Laufen, so empfiehlt es sich, erst mit einem sicheren Wert zu beginnen, z.B. mit einem QSO über ein Relais oder über DMR, um den Kindern ein erstes Erfolgserlebnis zu geben, d.h. eine gemachte Funkverbindung. Darauf aufbauend kann man sich dann der Kurzwelle zuwenden bzw. ein zweiter Funkamateur hat zwischenzeitlich die Vorarbeit geleistet und einen Gesprächspartner auf Kurzwelle gesucht. | ||
- | **KW nur für geübte Ohren** | + | **KW nur für geübte Ohren** |
Für ungeübte Ohren sind die (leicht verzerrten) Stimmen im Rauschen einer KW-Verbindung nur schwer verständlich. Dies führt sogar dazu, dass selbst wenn der Funkamateur die Verständlichkeit für bereits sehr gut einstuft, es für ein Kind noch immer ein unverständliches Gebrabbel im Rauschen ist und noch kaum ein Wort versteht. Funkverbindungen auf KW mit Kindern sind nur dann sinnvoll, wenn die Verständlichkeit excellent ist. In allen anderen Fällen lohnt sich ein Ausweichen auf FM-Relaisfunk oder auf DMR. Je älter die Jugendlichen sind, desto besser sind auch sie befähigt verrauschte Stimmen auf KW verstehen zu können. Hier muss die Aktivität dem jeweiligen Alter angepasst werden. | Für ungeübte Ohren sind die (leicht verzerrten) Stimmen im Rauschen einer KW-Verbindung nur schwer verständlich. Dies führt sogar dazu, dass selbst wenn der Funkamateur die Verständlichkeit für bereits sehr gut einstuft, es für ein Kind noch immer ein unverständliches Gebrabbel im Rauschen ist und noch kaum ein Wort versteht. Funkverbindungen auf KW mit Kindern sind nur dann sinnvoll, wenn die Verständlichkeit excellent ist. In allen anderen Fällen lohnt sich ein Ausweichen auf FM-Relaisfunk oder auf DMR. Je älter die Jugendlichen sind, desto besser sind auch sie befähigt verrauschte Stimmen auf KW verstehen zu können. Hier muss die Aktivität dem jeweiligen Alter angepasst werden. | ||
- | **Dialoge anstatt DXCC-Jagd** | + | **Dialoge anstatt DXCC-Jagd** |
Für einen technisch-interessierten Pfadi ist das Zustandekommen von Funkverbindungen bereits ein Erlebnis. Für jeden anderen Pfadi ist Funk bloss Mittel zum Zweck. Da ist die Kontaktaufnahme mit anderen Pfadi im Vordergrund und das Gespräch mit anderen Pfadis über den Funk das Erlebnis. Generell sind deshalb mittellange QSO zielführend, | Für einen technisch-interessierten Pfadi ist das Zustandekommen von Funkverbindungen bereits ein Erlebnis. Für jeden anderen Pfadi ist Funk bloss Mittel zum Zweck. Da ist die Kontaktaufnahme mit anderen Pfadi im Vordergrund und das Gespräch mit anderen Pfadis über den Funk das Erlebnis. Generell sind deshalb mittellange QSO zielführend, | ||
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- | ==== Altersgerechte Informationsvermittlung | + | === Altersgerechte Informationsvermittlung === |
+ | **Unterschiedliches Vorwissen** \\ | ||
Bei den teilnehmenden Kinder und Jugendlichen wird es solche haben, die z.B. von früheren JOTA-Anlässen schon einiges über Funk und Amateurfunk wissen, und solche, für die alles neu und unbekannt. Die Teilnehmer werden voraussichtlich zwischen 11 und 16 sein. Ensptrechend unterschiedlich ist ihr bisheriges Schulwissen sein, auf dass du dich abstützen kannst. | Bei den teilnehmenden Kinder und Jugendlichen wird es solche haben, die z.B. von früheren JOTA-Anlässen schon einiges über Funk und Amateurfunk wissen, und solche, für die alles neu und unbekannt. Die Teilnehmer werden voraussichtlich zwischen 11 und 16 sein. Ensptrechend unterschiedlich ist ihr bisheriges Schulwissen sein, auf dass du dich abstützen kannst. | ||
+ | **Jugendliche wollen den Nutzen erkennen** \\ | ||
Kinder und Jugendlichen muss man die Technik erlebbar machen. Im Vordergrund steht der Nutzen. Kinder wollen Antworten auf simple Fragen wie: Was kann ich damit machen? Wieso brauche ich das? Was kann ich damit machen, was ich mit meinem Handy oder Notebook nicht machen kann? | Kinder und Jugendlichen muss man die Technik erlebbar machen. Im Vordergrund steht der Nutzen. Kinder wollen Antworten auf simple Fragen wie: Was kann ich damit machen? Wieso brauche ich das? Was kann ich damit machen, was ich mit meinem Handy oder Notebook nicht machen kann? | ||
+ | **Einfache Fragen - einfache Antworten** \\ | ||
Auch bei der Funktechnik haben die Kinder zuerst ganz einfache Fragen: | Auch bei der Funktechnik haben die Kinder zuerst ganz einfache Fragen: | ||
* Wie kommt das Funksignal von hier bis nach Australien? -> Reflektion, Mehrere Hops | * Wie kommt das Funksignal von hier bis nach Australien? -> Reflektion, Mehrere Hops | ||
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* Mit DMR und Kurzwelle kann weltweit kommuniziert werden: Wieso ist das DMR-Handy winzig klein und das KW-Gerät gross? | * Mit DMR und Kurzwelle kann weltweit kommuniziert werden: Wieso ist das DMR-Handy winzig klein und das KW-Gerät gross? | ||
+ | **Theorie aufs Wesentliche beschränken** \\ | ||
Beschränke dich bei der Wissensvermittlung auf das Wesentliche. Ein Beispiel: Interessant ist, dass Funkwellen an der Ionosphäre reflektiert wird und diese Ionosphäre irgendwo weit oberhalb der Wolken sich befindet. Dass diese Schichten F1 und F2 heissen und leicht unterschiedliche Eigenschaften haben, interessiert nur uns Funkamateure, | Beschränke dich bei der Wissensvermittlung auf das Wesentliche. Ein Beispiel: Interessant ist, dass Funkwellen an der Ionosphäre reflektiert wird und diese Ionosphäre irgendwo weit oberhalb der Wolken sich befindet. Dass diese Schichten F1 und F2 heissen und leicht unterschiedliche Eigenschaften haben, interessiert nur uns Funkamateure, | ||
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- | ==== Altersgerechte Unterstützung am Funk ==== | + | === Hilfsmittel bereitstellen |
Sei darauf vorbereitet, | Sei darauf vorbereitet, | ||
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* der QTH-Locator, | * der QTH-Locator, | ||
* der Text für den Aufruf vollständig ausgeschrieben (Bsp: "CQ Jamboree, CQ Jamboree, de Hotel Bravo Neun Juliett Alpha Mike" | * der Text für den Aufruf vollständig ausgeschrieben (Bsp: "CQ Jamboree, CQ Jamboree, de Hotel Bravo Neun Juliett Alpha Mike" | ||
+ | * Jedes Kind schreibt – bevor es ans Mikrofon sitzt – seinen Vornamen mit den Buchstabierwörtern auf (Beispiel: „Sierra Alpha November Delta Romeo Alpha“). So kann das Kind vom Blatt ablesen, wenn es seinen Namen am Funk buchstabieren soll. | ||
* An der Wand hängt als Poster die Buchstabiertabelle, | * An der Wand hängt als Poster die Buchstabiertabelle, | ||
* An der Wand hängt eine Karte von Europa mit den Amateurfunk-Landeskennern (vgl Link: https:// | * An der Wand hängt eine Karte von Europa mit den Amateurfunk-Landeskennern (vgl Link: https:// | ||
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+ | ==== Besonderheiten des JOTA ==== | ||
+ | === Kinder erhalten Sprecherlaubnis am Funk === | ||
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+ | Mit dem BAKOM ist vorbesprochen, | ||
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+ | Die Sprecherlaubnis des BAKOM ist an folgende Bedingungen geknüpft: | ||
+ | * ListenpunktDie Sprechfreigabe gilt nur für die rechtzeitig angemeldeten und in der Gruppenliste aufgeführten Funkstationen (Das heisst: die Gruppen müssen sich beim RISC-Team PBS fürs JOTA angemeldet haben). | ||
+ | * Die Verbindung muss die ganze Zeit von einem lizenzierten Funkamateur überwacht werden. | ||
+ | * Dem Rufzeichen ist der Operator-Name (Pfadiname oder Vorname) anzufügen. \\ Beispiel: HB9JAM Operator Zwirbel | ||
+ | * Anwesende HB3er dürfen (unter Aufsicht) unter der Verwendung des HB9-er Stationsrufzeichen ebenfalls auf allen Bändern aktiv sein. | ||
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+ | === CQ Jamboree === | ||
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+ | === Pfadi-Frequenzen === | ||
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+ | === JamPuz-Code === | ||
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+ | Am JOTA-JOTI gibt es ein weltweites Bingo-Spiel namens „JamPuz“. Jede teilnehmende Gruppe hat einen JamPuz-Code. Dieser wird bei jedem Kontakt zwischen zwei Gruppen ausgetauscht. Selbst wenn die eigene Gruppe an diesem Bingo-Spiel nicht teilnimmt, ist es höflich, den eigenen JamPuz-Code bekannt zu geben, wenn man in einem QSO danach gefragt wird. Deshalb erkundige dich vor dem Anlass beim Pfadileiter nach dem eigenen JamPuz-Code. | ||
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+ | === Pfadiname – eine regionale Besonderheit === | ||
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+ | In der Deutschweiz hat jeder Pfadi einen Pfadinamen. Wenn du einen Pfadi nach seinem Namen fragst, wird er dir automatisch seinen Pfadinamen nennen und nicht seinen Vornamen. In der Westschweiz sind Pfadinamen eher selten. Und im Ausland sind Pfadinamen mehrheitlich unbekannt. Dies ist bei der Funkverbindung zu berücksichtigen: | ||
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+ | ==== Runden uns Skets ==== | ||
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==== Planung und Vorbereitung ==== | ==== Planung und Vorbereitung ==== | ||
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- | ==== Das besondere Extra ==== | + | ==== Das besondere Extra an deiner Funkstation |
- | Da fehlt was: | + | Überlege dir, ob du allenfalls ein besonderes Extra bieten kannst, |
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- | Webcam | + | Ein solches Extra könnte zum Beispiel sein: |
- | + | * Funkverbindungen über den geostationären Satelliten „Qatar OSCAR-100“ („Es’hail-2“). | |
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+ | ==== Spezielle QSO-Karte fürs JOTA ==== | ||
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===== Wettbewerb: JOTA-JOTI-Badge ===== | ===== Wettbewerb: JOTA-JOTI-Badge ===== | ||